Wohin mit dem Wasser?

Die jährlich an vielen Orten bekannten Starkregen, vor allem aber die extremen Überflutungen an der Ahr im Sommer 2021 haben gezeigt, dass das Thema Entwässerung und Kanalisation von großer Bedeutung für unser Leben (in einer durch den Klimawandel geprägten Welt) ist.

Wir wollen heute einen Blick darauf werfen, wie wir von den Kirchner Ingenieuren mit modernster Technik dazu beitragen können, Extremfälle wie Überschwemmungen zu verhindern oder mit dem geringstmöglichen Schaden ausgehen zu lassen. Unser Bereich Wasserbau-Hydraulik kann dafür in Computermodellen alle Wasserflüsse in einem Geländemodell simulieren. Dabei beachten wir alle wasserführenden Systeme: Kanalnetzsysteme wie Abwasserkanäle und -rohrleitungen, Drucksysteme wie Gas- und Trinkwasserleitungen, aber eben auch die Geländegegebenheiten selbst: Oberflächenentwässerungen wie Gräben und Kanäle, topographische Gegebenheiten wie Gefälle und Mulden.

In zwei Schritten führen wir die komplexen Daten zusammen: Zunächst erfassen wir das gesamte Kanalnetz inklusive der angeschlossenen Flächen und Anschlüsse, die Wasser in das System leiten: Das können Hofflächen, Dächer und Verkehrsflächen wie z.B. Straßen sein. Im zweiten Schritt ergänzen wir das System mit einem digitalen Geländemodell (DGM), dass das Fließgeschehen auf der Oberfläche berechnen kann. Nach der Zusammenführung können wir den Input des einen in das jeweils andere System simulieren: Was passiert, wenn das Kanalsystem überläuft und Wasser an die Oberfläche drückt? Was passiert, wenn zu viel Oberflächenwasser in das Kanalsystem eingespeist wird? Auf Basis solcher Berechnungen werden u.a. heute Kanalnetze geplant. Grundlage und Benchmark ist der so genannte „Bemessungsregen“, der je nach Bebauung etwa alle 3-5 Jahre in einem Gebiet statistisch auftreten wird.

Auch Starkregenereignisse können so zuverlässig simuliert werden – aus den Simulationen lassen sich dann Bauplanungen ableiten, die z.B. von Bordsteinabsenkungen oder -erhöhungen bis zu komplexeren Baumaßnahmen reichen können. In unserem Beispielfilm lässt sich verfolgen, wie ein Überflutungsszenario verlaufen kann: Dargestellt ist der Ausfluss aus einem Kanaldeckel infolge von Überstau/Überflutung. Im rechten Bereich ist ein Gewässer zu sehen, dass die Wassermengen aufnehmen kann und soll. Es lässt sich erkennen, welche Grundstücke von Überflutungen betroffen wären und an welchen Stellen (Mulden) Wasser nicht abfließen kann.

 

Der Beitrag Wohin mit dem Wasser? erschien zuerst auf Kirchner Ingenieure.

Gerne informieren wir Sie persönlich!

nach oben